Der Verein

Geschichte 

Gegenwart

Das Wesen des Vereins

Die guten Geister

Förderung der Gemeinschaft

 

Geschichte
Der Sportverein (SV) Rot Weiß (RW) Schlafhorst e.V., Kurzfassung: SV RW Schlafhorst, wurde als Werksportverein der Firma Schlafhorst im Jahre 1968 in Übach-Palenberg gegründet.
Die Firma Schlafhorst entwickelt und produziert Maschinen zur Textilherstellung, sogenannte Spinn- und Spulautomaten, mit denen das Weben von Stoffen vorbereitet wird. Ihr Sitz war Mönchengladbach. Zu Beginn der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts gingen die Geschäfte so gut, dass die Firma expandieren und ein Zweigwerk errichten wollte. Es wurde der passende Standort gesucht. Diese Suche traf mit einer Krise zusammen, in welche die Steinkohleförderung in Übach-Palenberg in geraten war. Die dortige Zeche Carolus Magnus musste 1962 schließen. Etwa 3.000 Beschäftigte, viele von ihnen Bergleute, suchten neue Arbeitgeber. Die Firma Schlafhorst erkannte diese Gelegenheit und kaufte einen Teil des Zechengeländes, wozu auch der heutige Sportplatz gehörte, der zur Zeit der Zeche der Verladeplatz für Kohle und Koks war. Der Lokschuppen erinnert an diese Zeit.

Noch im selben Jahr, nämlich 1962, wurde mit dem Bau des Zweigwerks durch die Fima Schlafhorst begonnen. Etliche der arbeitslosen Bergleute fanden eine neue Beschäftigung. Bereits ein Jahr nach Baubeginn, 1963, lief die Produktion an. Das Zweigwerk in Übach-Palenberg wurde von dem langjährigen Betriebsleiter Peter Speckens aufgebaut. Er gründete auch den Werksportverein, dessen Vorsitzender er bis 1997 blieb, bevor er nach 29 Jahren zurück trat. Seither füllt Wolfgang Gudduschat das Amt des Vorsitzenden aus. Wolfgang Gudduschat war ebenfalls viele Jahre Angehöriger der Firma und lange Zeit Mitglied des Betriebsrats. Peter Speckens wurde bei seinem Rücktritt durch die Mitgliederversammlung zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

Die Wurzeln des heutigen SV RW Schlafhorst sind in dem Interesse der damaligen Belegschaft des Werks zu finden, das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Dazu bedurfte es einer Sportanlage, auf der die Disziplinen geübt und abgenommen werden konnten, die für das Deutsche Sportabzeichen wichtig waren. Anders als heute, wo auch das Schwimmen, Radfahren, ja sogar das Turnen für das Sportabzeichen eine Rolle spielen, lag damals der Schwerpunkt bei den leichtathletischen Disziplinen. Deshalb nahm der Verein sehr schnell den Charakter eines Leichtathletikvereins an.
Noch heute hat das Deutsche Sportabzeichen einen festen Platz im Leben des Vereins. Näheres siehe unter Training, „Das Deutsche Sportabzeichen“

So, wie sich der Werkportplatz heute darstellt, entstand er nicht in einem Arbeitsgang. Er entwickelte sich nach und nach in einem Zeitraum von etwa fünf Jahren. Als Eizelle diente der Lokschuppen, der Trainingsort für das Kugelstoßen und das Krafttraining war. Der heutige Sportplatz wurde durch den Fußballverein des Werks genutzt. Der aber stellte nach wenigen Jahren seinen Betrieb ein, so dass sich die Leichtathletik ausdehnen konnte und nach und nach die heutigen Außenanlagen entstanden.
Es ist charakteristisch für den SV RW Schlafhorst, dass der Sportplatz überwiegend durch Eigenleistung entstand. Dieser „Geist des Selbermachens“ hat sich bis heute gehalten. Das Bauamt der Stadt Übach-Palenberg half allerdings immer dann aus, wenn Arbeiten zu erledigen waren, bei denen das ehrenamtliche Engagement an seine Grenzen stieß, beispielsweise beim Vermessen und beim Bau der Aschenbahn.
Der durch die Firma Schlafhorst zur Verfügung gestellte Raum genügte nicht, um eine Wettkampfstätte mit einer 400 m - Rundbahn zu errichten. Wettkämpfe in den Laufdisziplinen sind deshalb auf kurze Strecken bis 100 m begrenzt. Andererseits bietet der Platz ideale Trainings- und Wettkampfbedingungen für Werfer und Springer. Für diese Disziplinen sind alle erforderlichen Wettkampfstätten vorhanden. 

 

Der SV RW Schlafhorst verfügt über sehr gute Anlagen

 für alle Wurf- und Sprungdisziplinen.

 Das schliesst den Stabhochsprung und das Hammerwerfen ein.

 

Die Möglichkeit, auch den Stabhochsprung oder das Hammerwerfen unter fachkundiger Anleitung zu erlernen und trainieren zu können, ist im Kreis Heinsberg einmalig. Für die Mittel- und Langstrecken stehen die Tartanbahnen des Stadions „Am Buchsberg“ zur Verfügung. Dieses Stadion der Stadt Übach-Palenberg wird durch Trainingsgruppen des SV RW Schlafhorst regelmäßig genutzt.

Bereits vier Jahre nach seiner Gründung wurde 1972 der Volkslauf ins Leben gerufen, der eine einzige Erfolgsgeschichte ist. Der Übacher Volkslauf zeichnet sich dadurch aus, dass er für  jede Alters- und Leistungsgruppe, von den Kindern bis zu den 70jährigen, für Frauen und Männer, etwas bietet. Heute ist diese Veranstaltung Tradition und so begehrt, wie am ersten Tag. Der Name Josef Reinartz ist untrennbar mit dem Volkslauf verbunden. Er war der Initiator und über viele Jahre auch der Organisator, bis er vor kurzem die gesamte Planung in jüngere Hände gelegt hat. Allerdings lässt er es sich nicht nehmen, jedes Jahr anwesend zu sein und zur Hand zu gehen, wo es nötig ist. Josef Reinartz wurde 2015, zum 43sten Volkslauf, für seine Verdienste mit der goldenen Ehrennadel des Deutschen Leichtathletikverbands ausgezeichnet.

 

Die Gegenwart
Die enge Anbindung an das Werk besteht fort. Die Arbeiter und Angestellten nutzen die Trainingsmöglichkeiten gern, insbesondere, um das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Aber heute kann jeder gut beleumundete Bürger Mitglied des Vereins werden. Trainiert wird in Gruppen, wenngleich auch das Individualtraining möglich ist. Es wird von den Spitzensportlern natürlich genutzt. Die Mitgliedsbeiträge sind gering. Erwachsene beispielsweise zahlen 4 Euro monatlich.
Gegenwärtig hat der Verein etwa 300 aktive und passive Mitglieder. Davon sind allein etwa 120 Kinder und Jugendliche. 

 

Der Verein hat etwa 300 Mitglieder, davon  

etwa 120 Kinder und Jugendliche.

 Der Mitgliedsbeitrag für einen Erwachsenen beträgt 4 Euro monatlich.

 

Grob betrachtet spielt sich das sportliche Leben in vier Bereichen ab. Es gibt die Damengruppe, die der Senioren, eine Leistungsgruppe und die der Kinder. Der Leistungsgruppe  kann sich ab dem 14. Lebensjahr jedes Mitglied anschließen.  Überwiegend besteht sie aus Jugendlichen, aus jungen Frauen und jungen Männern. Vereinzelt schließen sich der Gruppe auch Senioren an, die noch Wettkampfsport betreiben.

Mit seinem Angebot dient der SV RW Schlafhorst der Gesellschaft in besonderer Weise. Der Verein macht Kindern und Jugendlichen ein sinnvolles Freizeitangebot und hält sie dadurch von der Straße fern. Und es gibt kaum ein Medium, durch welches die Integration von Menschen aus anderen Kulturen besser gefördert werden kann, als den Sport.

Das von ausgebildeten Übungsleitern angeleitete regelmäßige Training fördert und erhält die körperliche Leistungsfähigkeit und verschafft dem Einzelnen Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Zwar kämpft in der Leichtathletik jeder für sich, weil er in einem Wettkampf ganz auf sich selbst gestellt ist. Deshalb eilt dieser Sportart der Ruf voraus, den Individualisten hervorzubringen. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit ist, dass die Gemeinschaft intensiv erlebt wird, insbesondere beim Leistungstraining oder bei der Vorbereitung auf das Sportabzeichen. Gemeinsam erlebt man die Freude an der Bewegung, den Stolz auf die Leistung und die Freude über deren Verbesserung. Denn die Freude über eine gute Leistung wird von anderen geteilt.  Besonders im Wettkampf spürt man diese Gemeinschaft. Dann spornt man sich gegenseitig an oder man tröstet sich, denn auch die Enttäuschung hat ihren Platz in der Leichtathletik.

 

Das Wesen des Vereins

Der „Geist des Selbermachens“, dieses starke ehrenamtliche und unentgeltliche Engagement der Mitglieder, das sich bereits in der Gründungszeit zeigte, hat sich bis heute erhalten. Durch ihre Bereitschaft zum Engagement opfern alle ehrenamtlich Tätigen viel von ihrer Freizeit.  

 

Das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder 

ist das Wesen des Vereins. Ohne dieses Engagement

 gäbe es den Verein nicht.

 

Die Arbeit beginnt bereits im Frühjahr mit dem Aufbau der Wettkampfanlagen und endet im Spätherbst mit deren Abbau. Dazwischen muss die gesamte  Anlage regelmäßig gepflegt werden. Die Bahnen müssen von Grass und Unkraut befreit und danach freigehalten werden, die Kugelstoßanlage muss regelmäßig eingeebnet und der Rasenplatz im Wochenrhythmus gemäht werden. Häufig sind Reparaturarbeiten nötig, insbesondere an den Wurfanlagen. Kürzlich mussten die Mitglieder mobilisiert werden, weil ein Sturm die Stützpfeiler, an denen das schwere Schutznetz der Hammerwurfanlage hängt, abgeknickt hatte. Unter Anleitung von Alfred Reinhard packten Jung und Alt an, um die Pfeiler zu reparieren und gleichzeitig so zu stabilisieren, dass sie dem nächsten Sturm standhalten werden.
In dem bisher letzten großen gemeinsamen Kraftakt entstand 2006 in 750 Arbeitsstunden das heutige „Fitnesscenter“ mit Toiletten, Duschen, Umkleideräumen, Büro und Besprechungsraum. Dabei haben sich Janke Utecht, Ulli Haese, des bereits verstorbenen Manfred Meergarten, Klaus Dittmar, Wolfgang Gudduschat, Peter Houba und Franz Zilgens besondere Verdienste erworben.
Der organisatorische Aufwand für Wettkampfveranstaltungen ist immens, sowohl deren Vorbereitung, als auch deren Durchführung. Laufbahnen müssen gekreidet, Sektoren für die Wurf-und Stoßdisziplinen abgesteckt und Entfernungen gekennzeichnet werden. Dann wird jede Hand benötigt. Das gilt auch für die Wettkämpfe. Viele Positionen sind zu besetzen, die der Kampfrichter, der Schreiber, der Boten und diejenigen im Wettkampfbüro. 

 

Zunehmend engagieren sich die Eltern 

 und helfen bei der Vorbereitung

 und Durchführung von Veranstaltungen.

 

Dankenswerter Weise bieten vermehrt auch Eltern ihre Hilfe an. Sie wissen, dass Trainer und Betreuer wöchentlich viele Stunden ihrer Freizeit für die Kinder opfern. Also bemühen sie sich, dem Verein dafür etwas zurück zu geben. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die noch ein wenig an Dynamik gewinnen könnte.

 

Die guten Geister

kuchenEs gibt eine Gruppe von Damen, die sich dem Verein verbunden fühlen, obwohl sie selbst keinen Sport mehr betreiben. Wenn der SV RW Schlafhorst zu Wettkämpfen einlädt, sorgen sie sich um das leibliche Wohl der Gäste. Es handelt sich um eine kleine aber gut eingespielte Gruppe mit Jannet Silvertand, der 2. Vorsitzenden des Vereins, Renate Utecht, Eva Zilgens, Doris Gudduschat und Karin Reinhard. Auf die Gäste wartet dann ein erhebliche Auswahl selbst gebackenen Kuchens, sowie Kaffee, Erfrischungsgetränke, Würstchen und die begehrten Pommes. Dieser feinen aber doch sehr kleinen Gruppe würde eine personelle Verstärkung gut tun.

 

 

Förderung der Gemeinschaft

Sport verbindet. Es überrascht deshalb nicht, dass die verschiedenen Trainingsgruppen über den Sport hinaus Gemeinsamkeiten pflegen. weihnachtsbasteln Die Senioren beispielsweise treffen sich im Sommer zu Fahrradtouren und Grillabenden. Im Winter steht das Kegeln als willkommene Abwechslung im Vordergrund.

Für die Senioren ist es Ehrensache, sich sowohl für die Erhaltung der Anlagen, als auch bei den Wettkämpfen, zur Verfügung zu stellen.  

Auch die Damen treffen sich in unregelmäßigen Abständen zum gemeinsamen Grillen, um die Geselligkeit zu pflegen und dadurch über den Sport hinaus den Zusammenhalt zu stärken.

Seit Jahren organisiert Alfred Reinhard im Frühjahr einen Trainingsaufenthalt auf der niederländischen Insel Texel. Dort bauen die Angehörigen der Leistungsgruppe die erforderliche Kondition für die Saison auf. Aber auch die älteren Vereinsangehörigen sind eingeladen und das Angebot wird gern genutzt. Großeltern nehmen mit ihren Enkelkindern teil, ebenso Ehepaare, deren Kinder einer Trainingsgruppe angehören, und natürlich die Athletinnen und Athleten. Hier kommt der Leistungssportler ebenso zu seinem Recht, wie derjenige, der sich durch den Sport gesund erhalten will. Die Woche Texel ist begehrt.

 

Trainingslager, Zeltlager, Radouren,

 Ausflüge und Weihnachtsfeiern helfen,

 die Gemeinschaft zu festigen und den Verein

zu einer grossen Familie werden zu lassen.

 

Die Trainer und Betreuer der Kinder sind besonders aktiv, um den Zusammenhalt der Kinder über das Training fahradtourhinaus zu stärken. In jedem Jahr organisiert Anke Piepers mit dem Jugendausschuss ein Zeltlager. Betreuer und Kinder verbringen ein Wochenende auf dem Vereinssportplatz. Tagsüber wird trainiert und abends sitzt man am Lagerfeuer zusammen, grillt, spielt, quatscht und hat Spaß. Die Eltern bringen ihre Kinder am Freitag und bauen die Zelte auf. Am Sonntagmorgen werden die Zelte wieder abgebaut und die müden, aber glücklichen Kinder heim geholt. Für die Kinder ist es ein Erlebnis, das sie nicht vergessen werden.

 

 

 

 

Alljährlich findet eine Weihnachtsfeier statt. Radtourenweihnachtsfeier und Ausflüge ergänzen das Jahresprogramm. Einer der Höhepunkte ist zweifellos der Besuch von Wettkämpfen, in denen die Großen der Leichtathletik an den Start gehen. Das kann in Ratingen sein, wo sich in jährlichem Rhythmus die deutschen Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer treffen. Das kann auch das Aachener Domspringen sein, bei dem Björn Otto am 05.09.2012 den deutschen Rekord im Stabhochsprung auf 6,01 m schraubte. 

 

 

 

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